Die 1. Tischtennismannschaft des TSV Frieda unterlag in einem über weite Strecken ausgeglichenen Duell der 2. Mannschaft des TTC Albungen mit 6:9. Dass es ein so spannendes Match werden würde, war vor der Begegnung nicht abzusehen. Die Voraussetzungen für die Friedaer waren denkbar schlecht. Axel Fischer trat stark grippegeschwächt an und auf den zuletzt so erfolgreichen Dirk Holzapfel musste man verzichten. Albungen hingegen kam mit Bestbesetzung zum Ausweichspielort Aue. Es entwickelte sich von Beginn an eine Partie auf Augenhöhe. Das Paradedoppel des TSV Frieda Schott/Marquardt überzeugte gegen Leidenfrost/Freitag und ließ dem Gegner keine Chance. Sie siegten souverän mit 3:0 Sätzen. Im Anschlussdoppel verloren Vater und Sohn Jung trotz großem Kampf mit 0:3 gegen das Spitzendoppel der Gäste Herold/Kimpel. Danach schlug die Stünde von Böksen/Fischer. Obwohl sie zuletzt nicht sonderlich erfolgreich waren und Axel Fischer sichtlich mit seiner Krankheit zu kämpfen hatte wurde der Gegner nach einem dramatischen Match in 5 Sätzen in die Knie gezwungen. Fischer gelang es immer wieder seine Linkshänder-Topspinschläge so genau zu platzieren, dass dem Gegner keine Möglichkeit geboten wurde, diese zu returnieren. Diesen Punkt hatte man nicht unbedingt eingeplant. Es stand 2:1 für Frieda. Im vorderen Paarkreuz entledigte sich Matthias Schott nach Startschwierigkeiten gegen Leidenfrost am Ende mühelos seiner Aufgabe. Nun kam es zum wohl besten Spiel dieses Tages. Marquardt fühlte sich in seiner Außenseiterrolle gegen Herold offensichtlich sehr wohl. Obwohl er den ersten Satz erwartungsgemäß verloren hatte, drehte er im 2. Satz das Spiel. Sein Spiel gewann zunehmend an Sicherheit, und Herold hatte gegen seine Returns und die in unnachahmlicher Weise angezogenen Angriffsbälle kein Rezept. Folgerichtig gingen die Sätze 2 und 3 an Marquardt. Im 4. Satz hatte sich Herold wieder besser auf seinen Gegner eingestellt. Es ging hin und her. Beim Stande von 9:9 kam Herold zu 2 glücklichen Punktgewinnen und gewann diesen mit 11:9. Diese vergebene Chance, das Spiel zu gewinnen, hatte Marquardt im 5. Satz wohl noch im Hinterkopf, denn Herold dominierte wieder und drang sein gegenüber immer mehr in die Defensive. Herold gewann diesen Satz mit 11:6 und das Spiel mit 3:2 Sätzen. Trotzdem war es eine starke Leistung von Nico Marquardt. Im mittleren Paarkreuz hatten sich die Fried´schen bereits im Vorfeld wenig ausgerechnet. Und dies wurde auch belegt. Sowohl K.D. Jung gegen Kimpel als auch Böksen gegen Freitag unterlagen glatt in 3 Sätzen. Im hinteren Paarkreuz merkte man Fischer gegen Wilhelm das Kräfte zehrende Doppel an. Er verlor ebenso in 3 Sätzen wie auch W. Jung gegen Zeuch, wobei der Oldie im TSV Trikot Pech hatte und jeden Satz knapp verlor. Dieses war die entscheidende Wende in diesem Spiel, den nun stand es 6:3 für Albungen. Nun war wieder Schott an der Reihe und er machte seine Sache sehr gut. Nachdem er den ersten Satz im Spitzenspiel gegen Herold verlor und immer wieder mit den grenzwertigen Angaben des Gegners haderte, bewahrte er die Ruhe und bewies seine Nervenstärke in den folgenden Sätzen. Die Präzision seiner Schläge nahm zu und er gewann letztlich verdient mit 3.1 Sätzen. Marquardt knüpfte im Anschluss an seine starke Leistung aus dem ersten Spiel an und siegte mit 3:1 Sätzen. Er konnte die mutigen Angriffsbälle von Leidenfrost immer wieder geschickt blocken. Der 4 Satz hätte auch im alten Modus ausgetragen werden können, den diesen gewann Marquardt mit 21:19! K.D. Jung verlor erneut klar mit 0:3 gegen Freitag. Und auch bei Böksen sah es gegen Kimpel am Anfang nach einer erneut klaren Niederlage aus. Zu deutlich verlor er den ersten Satz. Aber davon unbeeindruckt zeigte er in den Sätzen 2 und 3 sein geniales `Händchen´ und gewann diese ebenso deutlich. Satz 4 ging nun wieder klar mit 11:4 an Kimpel. Eine Prognose über den Ausgang dieses Matches war nach diesem Verlauf unmöglich. Böksen setzte sein Offensivpotenzial nun wieder geschickt dosiert ein und konnte, wenn er sich zum Angriffsball entschied, auch punkten. Er gewann diesen Satz und somit dieses Match. Fischer verlor gegen Zeuch, so dass die letzte Hoffnung auf Routinier Werner Jung gegen Wilhelm beruhte. Er lag schnell mit 0:2 Sätzen zurück und kaum einer in der Halle setzte noch Hoffnung in ihn. Doch er kämpfte sich in prächtiger Manier zurück ins Spiel und gewann die Sätze 3 und 4. Wilhelm spielte aber dann im 5. Satz wieder deutlich aggressiver und bei W. Jung ließ verständlicherweise immer mehr die Kraft nach. Mit 11:6 gewann Wilhelm den Entscheidungssatz und das Spiel.
Der TSV Frieda zog sich gegen den Tabellendritten erstaunlich gut aus der Affäre. Mit etwas mehr Glück wäre ein besseres Ergebnis möglich gewesen. Mit dieser Leistung sollte man sich aber sehr schnell aller Abstiegssorgen entledigen. Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen und überaus fairen Zuschauern.
Leander Hering